Bericht 22 – Netzteil und Gehäuse von Computern

Netzteil und Gehäuse von Computern

 

Manch einer würde diese Teile eines PCs als nebensächlich bezeichnen, sie sind aber ein sehr wichtiger Bestandteil auch wenn sie die eigentliche Funktion und Leistungsfähigkeit eines Computers kaum beeinträchtigen.

Das Gehäuse hat zunächst die Funktion die Teile an ihrem Platz zu halten, für eine elektrische Abschirmung zu sorgen und die Geräuschentwicklung zu reduzieren. Gleichzeitig muss es aber genügend Öffnungen für die Belüftung geben und am besten auch noch schön aussehen.

Ein Netzteil stellt die Energieversorgung eines jeden Computers dar und ist daher sehr wichtig. Ohne ein gutes und ausreichend dimensioniertes Netzteil ist der stabile Betrieb eines Computers nicht gewährleistet. Ein Netzteil muss bestimmte Spannungen erzeugen die nicht bestimmte Toleranzgrenzen überschreiten dürfen und auch noch genügend elektrische Leistung für die eingebauten Komponenten zur Verfügung stellen.

Computernetzteile sind mittlerweile High-Tech Geräte. Mess- und Prüfeinrichtungen für ein solches Netzteil kosten teilweise mehr als so manches Haus. In letzter Zeit hat das Produktangebot an Netzteilen skurrile Formen angenommen. So gibt es Netzteile die beleuchtet, bunt oder sogar mit Wasser gekühlt sind. Es gibt auch passiv gekühlte oder hybride Netzteile. Allgemein ist von solchen Lösungen abzuraten, die beste Methode ein Netzteil zu kühlen ist immer noch Luft.

Ein Netzteil gibt die Spannungen +12 V, +5 V, +3.3 V, -5 V und –12 V aus. Die –5 V und –12 V Leitungen werden aber kaum noch verwendet. Mit der Einführung von PCI-Express wurde auch der ATX Standard 2.0 verabschiedet. Der Stromversorgungsstecker auf Mainboards mit PCI-Express Schnittstellen hat 24 Kontakte. Alle anderen Mainboards haben die üblichen 20 Kontakte. Da ein einzelner PCI-Express Steckplatz bis zu 75 Watt allein über die Schnittstelle liefern kann (geplant für zukünftige Versionen sind 150 Watt) sind die vier zusätzlichen Leitungen nötig. Es ist jeweils eine Leitung für Masse, +12 V, +5 V und +3.3 V.

Bei Servern ist ein Stromstecker mit 24 Kontakten seit längerem Standard. Ähnlich verhält es sich mit dem zusätzlichen +12 V Stecker der für PCs erstmals für den Pentium 4 nötig wurde. Es ist ein Stecker mit 4 Kontakten, zwei für Masse und zwei für +12 V. Mittlerweile benötigen auch AMD Prozessoren diesen Stecker. In Servern sind aufgrund der höheren Anzahl an Prozessoren sogar zwei Stecker mit jeweils 8 Kontakten vorgesehen, je vier mal Masse und vier mal +12 V. Die Stromversorgung für den oder die Prozessoren läuft fast ausschließlich über dieses Zusatzstecker. Für Server gibt es redundante Netzteil, hier arbeiten bis zu sechs Netzteile parallel um Ausfallsicherheit zu gewährleisten.

Auch für Grafikkarten ist mittlerweile ein (für die stärksten Modelle sogar zwei) zusätzlicher Stromversorgungsstecker nötig. Anfänglich genügte ein normaler Laufwerkstecker mit 4 Kontakten (zwei mal Masse, +12 V und +5 V). nVidia führte aber bald einen Stecker mit 6 Kontakten ein: drei mal Masse und drei mal +12 V.

Der enorme Energiebedarf heutiger Prozessoren aber vor allem auch Grafikkarten veranlassen Hersteller sogar dazu über Netzteile im ATX Format mit bis zu 2000 Watt nachzudenken. Jetzt gibt es sogar Zusatznetzteile die allen für Strom hungrige Grafikkarten gedacht sind. Ein Aktuelles Beispiel: Eine Grafikkarte, die demnächst auf den Markt kommt verbraucht bei voller Leistung 450 Watt. Das ist mehr als vor 5 Jahren ein kompletter Computer verbraucht hat.

 



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